Juniorwahl als Testlauf

Im Wahllokal mit Wahlurne und 2 Kabinen herrscht reges Treiben. Schülerinnen und Schüler stehen Schlange, um ihre Stimme für das Europaparlament abzugeben. Jugendliche Wahlhelfer sind im Einsatz, damit der Wahlakt auch regulär abläuft: Die Klassen 8 bis 12 der Drei-Maare-Realschule plus Daun nahmen in der Woche vor der Europawahl an der Juniorwahl teil. Dabei handelt es sich um ein Schulprojekt zur politischen Bildung im Rahmen der Wahlen zum Europaparlament.

Hier sehen die Teenager, die ja in diesem Jahr erstmals mit 16 stimmberechtigt sind nicht nur, wie eine Wahl funktioniert, sondern werden im optimalen Fall auch motiviert, sich demokratisch zu beteiligen – wenn nicht am 9. Juni, dann in der Zukunft.

Die 15-jährige Evelina will auf jeden Fall wählen gehen, sobald sie darf. „Ich möchte nicht von Parteien regiert werden, die nicht meine Werte vertreten und würde auch schon am 9. Juni gerne abstimmen, ich finde das sehr wichtig.“ Von ihrem Wahlrecht in der Zukunft Gebrauch machen möchte auch Zehntklässlerin Leonie, ebenfalls 15 Jahre alt. „Ich bin politisch sehr interessiert, empfinde aber bei bestimmten Themen eine eine große politische Unzufriedenheit und kann da ja etwas mit meiner Stimme ändern.“

Und David, 15 Jahre alt, bringt ein entscheidendes Argument: „Wenn ich später nicht zur Wahl gehe, habe ich auch kein Recht, mich anschließend über die regierenden Parteien aufzuregen.“

Die Juniorwahlen wurden übrigens im Sozialkundeunterricht vorbereitet. Seit Beginn des Projekts  1999 beteiligten sich mehr als 5,8 Millionen Jugendliche. Und insgesamt 4500 Schulen nahmen diesmal bundesweit teil.